Raubfisch-Revier
  Laichhilfen für unsere Beverzander Teil 2
 
Laichhilfen für unsere Beverzander Teil 2


Zanderprojekt 2013

Im letzten Jahr hatten wir für unser Zander Laichnester aus Fichtenzweigen an verschiedenen Stellen in der Bevertalsperre versenkt. In etwa 3m Tiefe waren die Nester eigentlich auch ganz gut zu erkennen. Aber Zander hatten wir leider keine auf den Nestern gesehen. Nur Barschlaich ohne Ende. Also schien die Sache doch nicht so ganz einfach zu sein um unseren Zandern auf die Sprünge zu helfen.

In diesem Jahr erfolgte ein erneuter Versuch.

Nötiges Fachwissen bekam ich von dem Fischereibetrieb des Ruhrverbandes, welcher ebenfalls mit verschiedenen Laichhilfen in ihren Talsperren experimentiert hatten. In Anlehnung an ihre Erfolge habe ich das Gleiche an der Bever ebenfalls gemacht. Von hier aus einen Dank für die vielen Tipps und wertvollen Ratschläge von den Mitarbeitern des Fischereibetriebes an der Möhnetalsperre.

Natürlich auch einen Dank an die Mitarbeiter des Wupperverbandes, die ebenfalls diese Aktion wieder voll unterstützt haben.

Zum Einsatz kamen handelsübliche Kokosfußmatten. Insgesamt 10 Stück in der Größe von ca 40x60cm. An einer ca 3,5m langen Leine wurden in einem Abstand von 1m mittels Knoten eine zusätzliche Tiefenmarkierung angebracht. Am Ende der Schnur noch gut sichtbare Schwimmer befestigt, die mit Nummern versehen waren. An der Leine sind die Matten einfach vom Boot aus nach oben zu holen um zu kontrollieren ob sich Eier auf den Matten befinden. An den Matten ist auf einer Seite ein Stück einer Terrassenplatte, ca 12x12 cm mit Kabelbinder befestigt. Damit ist gewährleistet, das belegte Matten auch wieder auf der richtigen Seite am Gewässerboden aufliegen wenn man sie nach einer Kontrolle wieder herablässt.

Sehr wichtig ist der Ort wo man Laichhilfen anbietet.


Unsere Talsperre verfügt über mehrere mit Dämmen abgetrennte Vorbecken. Es besteht aber durch große Betonrohre immer eine durchgängige Verbindung zur Hauptsperre. In diesen Vorbecken ist die Wassertemperatur im Frühjahr deutlich höher als im Hauptbecken. Im April und Mai bis zu 4°C mehr. Wohl bedingt durch die höhere Wassertemperatur ist auch dort das Wasser wesentlich stärker eingetrübt als im Hauptbecken. So betrug die Sichttiefe in den Vorbecken etwa 1m und im Hauptbecken etwa 2m. Angaben sind geschätzt. Diese beiden Faktoren waren mitbestimmend um in einem der Vorbecken die Laichhilfen einzubringen. Einmündende Bäche sorgen allerdings für ständigen Sedimenteintrag, so das die Vorbecken insgesamt einen sehr schlammigen Untergrund aufweisen und natürliche Laichplätze daher wohl nicht vorhanden sind. Aber dafür haben wir ja schließlich Kokosmatten. Außerdem bieten die Vorbecken noch weitere Vorteile: Da sie durch Dämme von der Hauptsperre abgetrennt sind gibt es dort keine Boote. Keine Angel-, Segel- oder Motorboote. Angeln ist dort auch bis zum 1. Juli nicht gestattet.

Also zusammenfassend eigentlich ein ganz einfaches Prinzip: Wärmeres, trübes Wasser und künstliche Laichmöglichkeiten.

Am 16.4 wurden die 10 Matten mittels Boot an verschiedenen Stellen in einem Vorbecken eingebracht. Mit einem Echolot wurde jeweils die genaue Tiefe ermittelt. Die Matten lagen zwischen 1,6 und 3,0m Wassertiefe. In Abständen von 2 oder 3 Tagen wurden die Nester kontrolliert. Mit einem Boot wurde zu den gut sichtbaren Schwimmern gerudert, ein leichter Anker gesetzt und die Matten an der Schwimmerleine nach oben gezogen. Nicht belegte Matten wurden kurz sauber gespült und wieder herabgelassen. Von einem belegten Nest wurden ein paar Eier entnommen und ebenfalls wieder sofort herabgelassen. Diese Nester wurden auch bis auf Weiteres nicht mehr kontrolliert um die Männche nicht zu verscheuchen.

Die entnommenen Eier wurden zu Hause unter einem Binokular genauer untersucht um festzustellen, ob es sich tatsächlich um Zandereier handelt. Sie sind sehr klein, ca. 1 bis 1,5mm im Durchmesser. Unter einem Binokular erkennt man deutlich das sich in einem Zanderei eine kleine Ölkugel befindet. Eier von anderen Fischen haben diese Ölkugel nicht.










Am 23.4. waren 2 Matten mit Zanderlaich belegt. Schon beim Hochholen der Matten war zu erkennen, das sich an ihnen kaum Bodenschlamm befand. Sie waren regelrecht sauber gefegt. Auf der Oberseite waren die Eier deutlich als winzige, helle einzelne Punkte zu erkennen. Eine große unschätzbare Menge, verteilt über die ganze Matte.

Am 25.4 war eine weitere Matte mit Zandereiern belegt. Leider waren es nur ganz wenige, vielleicht um die100 Stück.

Am 1.5 war wieder eine Matte mit Eiern voll belegt.

Schade, aber von den voll belegten Matten habe ich keine Fotos.

Interessanterweise waren nur auf den Matten die in 2,2m Tiefe oder flacher bis in 1,6m Tiefe lagen Eier zu finden. Tiefere liegende Matten wurden nicht angenommen.

Die folgenden Kontrollen verliefen ohne besondere Vorkommnisse. Erst am 13.5 waren wiederum auf allen flacher liegenden Matten vereinzelte Zandereier zu finden. Auch einzelne größere Eier waren darauf. Vermutlich Brasseneier.



Da auf den tiefer liegenden Matten absolut gar nichts an Eiern zu finden war, habe ich diese ebenfalls in flachere Zonen verfrachtet.

Mal schauen wie es weitergeht.

Leider heute, am 13.5 zwei unschöne Entdeckungen gemacht:

Ein Schwimmer lag sehr nah am Ufer. Vermutlich mit einer Angel die Schwimmerschnur erwischt, die Matte ans Ufer gezogen und wieder ins Wasser geschmissen.

In einer weiteren Schwimmerschnur hing noch ein Hechtblinker mit Stahlvorfach. Die Hauptschnur war abgerissen.


Das in einem Laichschongebiet, wo Angeln bis zum 1. Juli verboten ist!!!!!!!!!

 
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