Raubfisch-Revier
  Schleppen
 
Schleppen mit Kunstködern


Schleppen ist eigentlich ganz einfach. Ausser dem normalen Spinnzeugs, braucht man erst mal lediglich ein Boot.Und schon kann's los gehen: Köder rauslassen und losfahren. Jetzt sollte man bloss noch Fische fangen.

Wo und Wie?

Die ersten Fragen die sich stellen sind: wo soll man lang fahren und wie schnell. Man redet beim Schleppen zwar oft vom Freiwasser, aber an vielen (tiefen) Seen wird man doch mehrheitlich eher in Ufernähe Erfolg haben. Man kann zwar nicht so dicht am Ufer fischen, wie beim Werfen, aber es gibt immer auch Fische, die etwas weiter draussen stehen und nicht an den bekannten Uferverstecken. Das Tempo kann nach meinen Erfahrungen schon recht flott sein, wichtig ist aber, dass die Köder beim gefahrenen Tempo gut arbeiten. Man sollte auch nicht zu geradlinig und regelmässig fahren. Besonders gut ist es oft, eine Rute in der Hand zu halten und dem Köderspiel dann durch Rucke oder langsamere Bewegungen zusätzliche Unregelmässigkeiten zu verleihen. Wenn wir rudern oder mit mehr als einer Rute schleppen dürfen, müssen die Ruten natürlich irgendwie im Boot fixiert werden. Es gibt zu diesem Zweck viele (nicht nur gute) Rutenhalter, aber meist lässt sich eine Rute auch irgendwie zwischen Bootswand und schweren Ausrüstungsgegenständen (Rucksack, Tank, Kiste, Anker, etc) festklemmen, dabei sollte man aber aufpassen, das Schnur und Rutenblank nicht mit harten oder scharfen Teilen in Berührung kommen, durch welche sie beschädigt werden könnten.

Köder und Tiefe

Als Köder eignen sich vor allem Wobbler, aber man kann mit jedem Köder Schleppen, wenn man im richtigen Tempo fährt und wenn nötig, (z.B. bei Spinnern) Vorkehrungen gegen das Verdrallen trifft, indem man ein exzentrisches Vorblei montiert. Beim Wobbler ist der Hauptvorteil, dass seine Lauftiefe sehr gut zu kontrollieren ist. Wobei wir schon bei einer weiteren wichtigen Frage wären: wie tief soll ich schleppen? Zunächst ist es mal nicht verkehrt, den Köder relativ dicht überm Grund laufen zu lassen, insbesondere wenn wir uns in Ufernähe in Wassertiefen von bis zu 10m befinden. Aber man muss experimentieren und sollte deshalb immer Köder verschiedener Lauftiefen dabei haben, wobei ich eine Schwäche für eher tief laufende Wobbler habe. Es ist aber durchaus möglich, mit Ködern die flacher als 4m gehen zig Meter vom Ufer über 20 oder 30m Wasser Fische zu fangen.
Mein Eindruck ist, dass es beim Schleppen wichtiger ist, den richtigen Köder zu verwenden, als beim Werfen. Wahrscheinlich weil man den Köder dem Fisch nicht so schön vor's Maul werfen kann und die Präsentation im grossen ganzen überhaupt viel eintöniger ist.

Wieviel Schnur ist Draussen?

Um den Wobbler auf eine gewünschte Tiefe zu bringen, muss man wissen, wie viel Schnur draussen ist. Da ich keine Rolle mit Schnurzähler besitze, mache ich das folgendermassen: Bei fahrendem Boot Rutenspitze bei blockiertem Schnurabzug Richtung Köder senken, dann Schnurabzug freigeben und Rute hochreissen (oder seitlich) bis sie etwa im rechten Winkel zur Schnur ist, dann Schnur wieder blockieren und Rutenspitze langsam wieder Richtung Köder strecken. Ich gehe dann davon aus, dass ich mit jedem Hochreissen der Rute in etwa eine Rutenlänge Schnur rauslasse.

Zusätzliche Hilfsmittel


Echolot
 

Als ersten zusätzlichen Ausrüstungsgegenstand würde ich mir zum Schleppen immer ein Echolot wünschen. Zunächst mal um Hänger zu vermeiden und auch um an Steilufern zu wissen, wie dicht man am Ufer fahren kann. Allerdings hat es sich nicht unbedingt als sinnvoll herausgestellt, immer so dicht wie möglich am Ufer zu fahren, wie es die Tauchtiefe der Köder zulässt, da die Fische öfters auch mal etwas vom Ufer weg stehen. Das Echolot liefert auch wertvolle Hinweise darauf, in welcher Tiefe Fische zu erwarten sind und wo sie überhaupt stehen. Man muss aber beachten, dass flach stehende Fische vom Echolot oft nicht erfasst werden (weil sie nicht in den Schallkegel geraten) und sollte deshalb auch ohne entsprechende Echos immer mal wieder einen flachlaufenden Köder probieren. Man sollte nicht nur auf Echos von grossen Fischen achten, sondern vor allem auch Konzentrationen von Futterfischen suchen.

Tiefer, runter zum Fisch

Wenn wir schon einige Zeit schleppen, werden wir wohl zwei Wünsche entwicklen: Den Köder noch tiefer präsentieren zu können und einen breiteren Streifen abzusuchen, als durch unsere Rutenlängen gegeben ist. Zusätzliche Tiefe erreichen wir z.B. mit dem Downrigger oder dem Diver. Der Downrigger ist eine schweres Blei, welches an einem Kabel in die Tiefe gelassen wird. Am Blei befinden sich eine Art Klemme, in der wir unsere Hauptschnur einklemmen können (möglich ist auch die Befestigung mittels Gummibänder oder dünner Reissleinen). Die Schnur läuft also zunächst von der Rute senkrecht in die Tiefe bis zum Befestigungspunkt und von dort mehr oder weniger Waagrecht zum Köder. Wenn ein Fisch beisst, soll sich die Schnur vom Blei lösen und wir können ihn unbeschwert drillen.
Der Diver oder Paravan ist dagegen ein einfacheres Gerät, von dem es verschiedene Varianten gibt, die aber alle im Prinzip wie die Tauchschaufel eines Wobblers funktionieren. Teilweise werden sie in die Schnur gehängt, oder sie werden ans Ende der Hauptschnur gebunden und es kommt "hinten" ein Vorfach dran. Je tiefer sie gehen, umso grösseren Druck üben sie auf die Rutenspitze aus, man braucht also schon eine kräftige Rute mit Wurfgewicht gegen 100g, um mit ihnen zu Fischen. Die erreichbare Tiefe ist auch beschränkt, allerdings liegen je nach Modell und Grösse 20m schon drin.

In der Breite

Wenn wir beim Schleppen einen breiteren Steifen absuchen wollen, müssen wir zum Scherbrett (Planer Board, Seehund) greifen, mit dem wir erreichen, dass der Köder seitlich versetzt zum Boot läuft. Diese Bretter schwimmen auf dem Wasser und sind so angebunden, dass sie bei Zug seitlich ausscheren, wodurch sie bis zu 50 Meter neben dem Boot laufen können. Es gibt grundsätzlich zwei Typen: einer wird direkt an der Hauptschnur montiert und oft als Inline Planer Board bezeichnet, der andere wird an einer eigenen Schnur befestigt, die im Boot über einen Mast läuft, die Angelschnur wird dann über einen Clip an der Planerschnur ähnlich wie beim Downrigger geführt. Ganz altertümlich Modelle haben sogenannte "Zügel", die von der Planerschnur abzweigen und gar nicht mit einer Rute verbunden sind. Für die Inline Modelle braucht man ebenfalls kräftige Ruten, weil sie, wie die Diver, mit Wasserdruck arbeiten. Nebst dem Vorteil, dass wir in derselben Zeit so eine grössere Fläche absuchen können, haben wir auch bessere Chancen auf Bootsscheue Fische und können sogar flache Schilfufer abschleppen.

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