Raubfisch-Revier
  Auf Friedfische Angeln
 
Hier findet ihr alles über das Stippen auf Friedfische.


Was ist Stippen eigentlich?

Stippen nennt man die Angelart, womit man den Friedfischen nachstellt. Also Rotaugen, Rotfedern und Brassen. Zum Ärger beim Hegefischen beißen auch gelegentlich mal kleine Barsche an. Das liegt natürlich daran, dass die Barsche auf Lockmittel genauso ansprechen. Auch mögen sie gern den angebotenen Köder am Haken.

In welchen Gewässern kann man Stippen?
In Fließgewässern der Barbenregion bis hin zur Brackwasserregion. Auch in nährstoffreichen, stehenden Gewässern. Also auch im Kanal, im See oder Weiher.


Grundsatz: wer nicht füttert, steht hinten!

 

Aber zuerst sollte man sich seinen Angelplatz einmal genau ansehen. Was ist zu tun?

Was wir wissen müssen ist, wie sieht der Boden an unserem Angelplatz aus, wie tief ist das an den Stellen, geht es steil oder sachte abwärts oder gibt es sogar einige Löcher im Grund.

Hierfür gibt es ganz ausgeklügelte Systeme, die man im Fachhandel kaufen kann und etliche damit reich macht. Tut alles nicht nötig!
Nimm einfach deine Angel und mach unten, wo sonst der Haken ist, ein Blei dran. Am Besten wenn es so groß ist, dass die Pose untergeht, wenn die Schnur zwischen Blei und Pose kürzer als das Wasser tief ist. Jedes mal, wenn die Pose untergegangen ist, wird der Abstand erweitert. Auf diese einfache Art kann ich mir nun ein Bild machen, wie es am Angelplatz aussieht.
Jetzt ist es noch wichtig, ob man sich an einem Fluss oder an einem See befindet. An einem See ohne Strömung kann ich mit ganz feinem und leichten Geschirr angeln, während ich bei Strömung doch schon mit etwas schwereren Sachen dem Fisch auf die Gräte rücken muss. Auch die Wahl des Futters ist strömungsabhängig. Aber dazu kommen wir noch.
Manchmal kommt es vor, dass man beim Ausloten eine tiefe Rinne nahe dem Ufer entdeckt. Bingo! In so einer Senke sammelt sich gerade bei Fließgewässern, etliches an Nahrung für die Fische. Wo findet man Fische? Klar, da wo es was zu futtern gibt. Wenn du Hunger hast, gehst du doch auch in die Küche und nicht ins Wohnzimmer.
rnEin zusätzlicher Vorteil so einer Senke ist auch noch, dass das Futter und auch der Köder mit Haken nicht so schnell von der Strömung mitgerissen wird.

Wichtig ist auch die Wassertemperatur.
Je kälter das Wasser ist, um so weniger Appetit haben die Fische. Schlussfolgerung: je kälter es ist, um so sparsamer muss ich anfüttern (wenn der Fisch durch das Anfüttern satt ist, zeigt er mir eher den Mittelfinger, bevor er an den Haken geht). Auch der Köder am Haken sollte dann nicht so üppig ausfallen, wie bei warmen Wasser.

An einem stehenden Gewässer, also einem See muss ich nicht unbedingt am gegenüberliegenden Ufer angeln. Gerade beim Stippen ist das meist unnötig. Klar, es macht natürlich Eindruck, wenn die Rute beim Auswerfen faucht und man drüben fast ankommt. Man muss sich nur darüber im Klaren sein, ob ich Fische fangen oder Eindruck machen möchte. Beides klappt selten.
An unserem See erreiche ich meist die besten Ergebnisse direkt am Steg. Da ist sogar eine 2 Meter Rute zu lang. OK, das sieht natürlich nicht so elegant aus, dafür ist es aber sehr effektiv.


Futter

Hier muss man sich erst einmal im Klaren werden, welchen Fisch möchte ich denn an der Angel haben. Bei den Fischen ist es ähnlich wie bei uns Menschen, der eine mag dies und der andere das. Will ich Brassen fangen, dann sollte ich besser süßes anmischen. Bei Rotaugen muss ich in die würzige Ecke greifen.
  • Brassen: Kopramelasse, Vanille, Karamell usw.
  • Rotaugen: Curry, Koriander usw.
Hier sind der eigenen Fantasie alle Türen auf. Vor allem sollte man selbst austesten, welche Mischung an welchem Gewässer zu welcher Jahreszeit am fängigsten ist.
Ich kann aber nun zum Rotaugenangeln nicht einfach Mutters Currystreuer mitnehmen und das Zeug ins Wasser bröseln. Erstens wird das nichts bringen und 2. gibt es dann zu Hause richtig "Mecker". Auch "Werthers Echte" am Haken für die Brassen ist Verschwendung, die sollte man lieber selbst kauen.

Ich muss also ein Futter zusammensetzen.
Dafür werden Grundsupstanzen benötigt.(siehe weiter unten)

Futterarten


Eigendlich gibt es nur 4 Futterarten:
  • Leichtes Futter mit geringer Klebkraft
  • Leichtes bindendes Futter
  • Schweres, gut bindendes Futter
  • Schweres, wenig bindendes Futter

Leichtes Futter mit geringer Klebkraft:

Es lässt sich zu einem Ballen formen, der beim Werfen zusammen bleibt. Beim Auftreffen auf der Wasseroberfläche fällt er sofort auseinander und sinkt als Wolke nach unten.
Einsatz: Stehendes Gewässer oder Oberflächenfütterung im stehenden und fließenden Gewässern.

Leichtes bindendes Futter:

Der Ballen sinkt langsam auf den Grund und löst sich dort auf.
Einsatz: Stehendes Gewässer oder Oberflächenfütterung in stehenden und fließenden Gewässern.

Schweres gut bindendes Futter:

Die Futterballen sinken schnell zu Boden und lösen sich nur ganz langsam auf.
Einsatz: Mäßig bis schnell strömendes Gewässer mit glatten Sand- oder Kiesboden. Kanäle mit Schiffsbetrieb und starker Schleusenströmung. Sehr gutes Brassenfutter.

Schweres, weniger strak bindendes Futter:

Der Futterballen sinkt schnell auf den Grund und löst sich auch schnell auf.
Einsatz: Mäßig bis schnell strömendes Gewässer mit unebenem und steinigen Untergrund. Dieses Futter ist für Rotaugen bei Kies- und Sandboden besser als das schwere gut bindende Futter.

In Fließgewässern ist eine Kombination der letzten beiden Futterarten sehr wirkungsvoll. Man setzt zuerst schweres gut bindendes Futter für die Langzeitwirkung aus. (Apfelsinengröße) Dann mit kleinen Mengen, schweres und weniger stark bindendes Futter. Das Letztere lockt die Fische an und das Erste hält sie am Platz. Wenn die Bissfolge nachlässt, animiert man die Fische mit mit kleinen Brocken, die man nachwirft.


Futter anmischen

Am besten wird das Futter ca. 20 Minuten vorm Angeln angemischt. Es kann dann richtig durchfeuchten. Es kommt darauf an, wie man das Futter ins Wasser bringen will. Je nach Anfütterungsmethode ist das Futter mehr oder weniger feucht zu halten. Wenn ich feste Ballen bilden möchte, die am Grund erst auseinander gehen, sollte das Futter nicht zu feucht werden. Hier muss man selbst einiges probieren. Also nicht gleich die gesamte Futtermenge anfeuchten. Es kann beim Angeln nämlich vorkommen, dass man seine Futtertechnik umstellen muss.

Zusatz von Maden oder Pinkies:

Der Anteil von Maden / Pinkies sollte im Fließgewässer 10% des Futtergehalts nicht überschreiten. Beispiel: 0,5 Liter Maden auf 5 Liter Futter. Nimmt man mehr Maden, dann löst sich das Futter schneller auf. In stehenden Gewässern kann der Anteil der Maden / Pinkies wesentlich höher sein, wenn man mit Wolkenbildung arbeitet. Man kann dann sogar bis zu einem Verhältnis von 0,5 Liter Maden / Pinkies auf 2,5 Liter Futter gehen.

Futterfarbe

Ganz wichtig! Jedenfalls bei Gewässern, bei denen es auf Grund nicht gerade stockdunkel ist. Friedfische sind ständig in Gefahr von Raubfischen gefressen zu werden. Deshalb setzt man bei hellem Grund helles Futter ein und anders herum. Ist man nun an einer Stelle, wo man mit hellem Futter steht und der Grund aber dunkel ist, kann man sein Futter mit schwarzer Erde abdunkeln.

Grundsubstanzen

Grundstoff für die meisten Futtersorten ist das gute alte Paniermehl. Es wäre ja auch zu einfach, wenn es hier nur eine Sorte gibt. Man unterscheidet zwischen hellem und dunklem Paniermehl. Das helle wird aus Brötchen oder Weißbrot hergestellt. Das dunkle Paniermehl wird aus Brot gewonnen. Das Dunkle hat, das sollte man sich merken, eine relativ gute Klebkraft, was für bestimmte Anfütterungsmethoden von Vorteil ist.
Soll das Ganze noch besser "pappen", dann kann man als Grundsubstanz auch Hartweizenpaniermehl nehmen. Soll das Futter mehr ins Süße gehen, ist Biskuitmehl eine gute Wahl. Gut sind auch fein gemahlene Haferflocken oder einfaches Weizenmehl, um das Futter klebriger zu bekommen.

Punktfütterung:


Hier wirft man das Futter direkt an der Pose aus. Bei stehendem Gewässer sollte man das Futter so anmischen, dass es beim Auftreffen auf das Wasser eine Wolke bildet, die langsam nach unten sinkt. In dieser Wolke sollte man seinen Köder mit Haken anbieten. Bei fließendem Gewässer, muss man das Futter so anbieten, dass die Wolke schräg zu seinem Angelplatz treibt. Optimal wäre es, wenn die Wolke direkt dort ankommt, wo ich meine Montage im Wasser habe.
Angle ich direkt auf Grund, muss das Futter am besten direkt am Haken liegen. Je konzentrierter es hier liegt, um so mehr Fische werden direkt an diesen Punkt angezogen. Die Schwierigkeit besteht bei dieser Anfütterungsmethode, dass man selten die Fische in der Umgebung auf diesen Platz bekommt. Man spricht hier nur Fische an, die unmittelbar an der Stelle sind. Wenn beim Hegefischen viele Angler am Ufer sind, kann man noch so eine gute Futtermischung haben, die Fische in der Umgebung bekommen davon wenig mit.



 
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